Wege zum Herrn
Wenn der August geht, kommt die Wehmut. Bald ist es vorbei mit der Wärme, dem Licht und den Rosen. Jetzt noch einmal aufbrechen, die Zeit dehnen, Gott und sich selbst suchen. Das funktioniert am besten mit dem Pilgerstab.
Wenn der August geht, kommt die Wehmut. Bald ist es vorbei mit der Wärme, dem Licht und den Rosen. Jetzt noch einmal aufbrechen, die Zeit dehnen, Gott und sich selbst suchen. Das funktioniert am besten mit dem Pilgerstab.
Im Frühling, wenn die Zierkirsche den Weg zur Klosterkirche in rosa Wolken hüllt und die Osterglocken leuchten, ist das Heidelberger Stift Neuburg traumschön. Still, südlich, friedlich. Schwer zu glauben, dass diese alte Benediktinerabtei der Schauplatz eines Streits ist, dessen Hintergründe selbst Insider kaum verstehen.
Der Plan war eigentlich recht simpel: Die Zahl der evangelischen Gemeindeglieder schrumpft, die Kirchensteuer geht zurück, also muss jeder Kirchenbezirk 30 Prozent seiner Gebäude loswerden. Das beschloss die Badische Landessynode 2014.
Hoher Besuch auf dem Dilsberg bei Neckargemünd: Bischof Reinhold Nann war aus Peru angereist, um in Sankt Bartholomäus ein Pontifikalamt zu zelebrieren. Das klingt wie eine kleine Sensation. Für die Dilsberger Katholiken war es aber eher ein Wiedersehen mit einem guten Freund.
Es war ein Donnerstag im Februar 1986. Inge Auer erinnert sich, als sei es gestern gewesen. Sie hatte das „Konradsblatt“, die Zeitung für das Erzbistum Freiburg, aus dem Briefkasten gefischt und war an einer Meldung hängen geblieben.
Da sitzen sie nun, die beiden Teenager, zusammengekauert in einem Holzverschlag mit drei Decken um den Schultern. Es zieht. Maria hält das göttliche Bündelchen, Josef versucht Ordnung zu schaffen. Vor allem in seinem Inneren. Von Frauen aus Bethlehem, die Maria bei der Entbindung beigestanden haben, erzählt die Bibel nichts. Also muss Josef dem Kind auf […]
Am Anfang ist er noch zusammengezuckt und hat entschuldigend hinübergegrinst zur Kanzel. Doch dann gewöhnte sich Michael Braatz-Tempel daran, dass der Sonntagsgottesdienst in Heidelberg-Handschuhsheim alle zehn Minuten von begeistertem Applaus unterbrochen wird. Der liturgisch-unpassende Jubel gilt den fünf Kinderchören, die der evangelische Bezirkskantor an der Friedenskirche aufgebaut hat.
Im Büro des Heidelberger Diakoniepfarrers Florian Barth hängt ein schmales, mannshohes Brett aus Holz. Darauf hauchzarte Worte aus Briefen von Rilke. „Über die Geduld:/ Man muss den Dingen/ die eigene, stille, ungestörte Entwicklung lassen,/ die tief von innen kommt/ und durch nichts gedrängt/ oder beschleunigt werden kann…“
Vanessa war 16, als sie merkte, dass sie schwanger war. Von Paul, ihrer großen Liebe. Paul war 17. Als er von dem Kind hörte, trennte er sich. Vanessas Verhältnis zu den Eltern war schwierig. Seit Paul weg war, wohnte sie mal hier, mal da. Schlief auf irgendeiner Couch.
Ordensschwestern sollte man nie unterschätzen. Sie sind klug, selbstbewusst und stressstabil. Was jetzt wieder bewiesen wurde. 870 Oberinnen aus aller Welt waren zur Audienz bei Papst Franziskus geladen. Ein Routinetermin. Bis plötzlich eine Schwester ans Mikrofon trat.