Heidelberg gratuliert Jochen Cornelius-Bundschuh

2014-05-22; Evangelische Landeskirche in Baden; Landesbischof Prof. Dr. Jochen Cornelius-Bundschuh; Portraitaufnahme

Professor Jochen Cornelius-Bundschuh ist neuer Badischer Landesbischof

Natürlich war es Zufall, dass sich die Lehrvikare im Heidelberger Petersstift just in dem Moment zur Andacht versammelten, als in Bad Herrenalb der entscheidende vierte Durchlauf der Wahl zum neuen badischen Landesbischof begann. Und natürlich haben die angehenden Pfarrer nicht explizit darum gebetet, dass ihr „Chef“ gewählt wird.

Aber gejubelt über die Wahl ihres Ausbildungsreferenten haben die jungen Leute im Predigerseminar an der Alten Brücke schon. Wie auch ihre Professoren. „Jochen Cornelius-Bundschuh ist ein sehr freundlicher, umsichtiger und klarer Kollege“, sagte Professor Helmut Schwier, Ordinarius für Praktische Theologie. „Die Theologische Fakultät freut sich über die Wahl. Und ich als Universitätsprediger freue ich ganz besonders.“

Professor Cornelius-Bundschuh ist bekannt und beliebt in Heidelberg

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„Ein besonnener Mensch“: Dekanin Schwöbel-Hug

Professor Cornelius-Bundschuh ist nicht nur bekannt in Heidelberg, er ist auch außerordentlich beliebt. Egal, wen man nach der Wahl anrief, alle hatten den Livestream im Internet verfolgt, und alle waren voll des Lobes über designierten Landesbischof.

„Jochen Cornelius-Bundschuh ist ein besonnener, aber auch nachdenklicher Mensch“, fand beispielsweise die Heidelberger Dekanin Marlene Schwöbel-Hug. Sie kennt den Ausbildungsreferenten der Landeskirche vor allem aus Gesprächen über die Lehrvikare in Heidelberger Gemeinden. „Er wird ein Bischof, dem die Gemeinden vor Ort am Herzen liegen“, erklärte Schwöbel-Hug.

Besonders gefreut habe sie sich, sagte die Dekanin, über den hohen Stellenwert, den Cornelius-Bundschuh in seiner Vorstellungsrede der Ökumene eingeräumt habe. „Er weiß, dass wir in einer Zeit leben, in der die ökumenischen und die interreligiösen Kontakte gefördert werden müssen.“

Der neue Bischof kann gut zuhören und wunderbar vermitteln

Gerhard Liedtke hat den neuen Bischof vorgeschlagen

Sehr zufrieden nicht nur mit der Wahl, sondern auch mit sich selbst war Gerhard Liedke. Der ehemalige Pfarrer von Heidelberg-Kirchheim und spätere Leiter des Petersstifts hatte Jochen Cornelius-Bundschuh als Kandidat für das Bischofsamt schriftlich vorgeschlagen. „Ich war aber sicher nicht der einzige“, vermutete Liedke. Kennengelernt hat er Cornelius-Bundschuh vor fünfzehn Jahren bei bundesweiten Konferenzen der Leitern von Predigerseminaren. Der neue Bischof könne sehr gut zuhören und wunderbar vermitteln, sagte Liedke. „Er ist kein Manager, sondern hat ein geistliches Profil. Und er ist sehr klar in seinen Meinungen.“

Dass Gerhard Liedke den designierten Landesbischof erst in den Neunzigern kennengelernt hat und nicht schon zehn Jahre früher ist ein großer Zufall. Cornelius-Bundschuh und seine spätere Frau Ulrike lebten nämlich als Theologiestudenten in Heidelberg-Kirchheim, wo Liedke Pfarrer war. Er hatte damals allerdings noch einen Kollegen, der die Bundschuhs in ihrer Kirchheimer Zeit gut kennengelernt hat: Ulrich Fischer. Der scheidende Landesbischof. „Kein Mensch hätte damals gedacht“, staunte Fischer in seiner Gratulationsrede in Bad Herrenalb, „dass ich eines Tages Sie als meinen Nachfolger willkommen heißen werde.“

Grenzenlose Begeisterung im Predigerseminar Petersstift

Grenzenlose Begeisterung herrschte im Petersstift. Ginge es nicht um gestandene Theologinnen, hätte man den Zustand von Studienleiterin Heike Springhart und Seminardirektorin Doris Hiller mit den Worten „völlig aus dem Häuschen“ beschreiben können. „Jochen Cornelius-Bundschuh hat eine humorvolle, klare Art zu kommunizieren“, schwärmte Springhart. „Er ist sehr gesprächsfähig, setzt klare Impulse und kann Menschen mit auf den Weg zu nehmen.“

Springhart

Grenzenlos begeistert: Studienleiterin Heike Springhart vom Petersstift

Eine ganz besondere Stärke des Cornelius-Bundschuh sei seine Fähigkeit zuzuhören. „Er schafft es, von der Kompetenz anderer zu profitieren, kann Dinge aber auch lassen, wenn er merkt sie sind nicht konsensfähig.“

Doris Hiller begeistert vor allem, wie aufmerksam und intensiv Jochen Cornelius-Bundschuh Zugang zu den Menschen sucht. Das beste Erfolgsrezept für einen Bischof, meinte die Seminardirektorin. „In seiner Zeit als Ausbildungsreferent hat Cornelius-Bundschuh viele Lehrpfarrer und Vikare kennengelernt“, überlegte Hiller. „Es ist gut, wenn der Bischof einen Blick dafür hat, wie sich das Pfarrerbild wandelt.“

„Er wird immer danach streben, Wissenschaft und Praxis miteinander zu verbinden“

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Professor Helmut Schwier: „Ein klarer Kollege“

Und wenn er die Wissenschaft im Auge behält, ergänzte Helmut Schwier, der Ordinarius für Praktische Theologie. Das ist der Fachbereich, in dem Cornelius-Bundschuh an der Ruperto Carola gelehrt hat. „Jochen Cornelius-Bundschuh ist stets auf Gemeinsamkeit bedacht“, definierte Schwier. „Aber er ist kein harmonisierender Mensch. Es ist ihm wichtig, Unterschiede deutlich zu benennen.“

Das gelte insbesondere für das Verhältnis von Wissenschaft und Praxis. „Auch als Landesbischof bleibt Jochen Cornelius-Bundschuh Professor für praktische Theologe“, lächelte Helmut Schwier. „Er wird immer danach streben, Wissenschaft und Praxis miteinander verbinden.“

 

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