Mit dem komplette Weltwissen im Kopf

Das schmale Gesicht mit den hellwachen Augen und der markanten Nase, die entfernt an einen Raubvogel erinnert, kennt jeder, der schon einmal eine evangelische Kirche betreten hat. Denn dort hängt unter Garantie ein Bild von Philipp Melanchthon. Und direkt daneben eines von Martin Luther. Ihr Leben lang haben die beiden Reformatoren eng zusammen gearbeitet, obwohl sie vom Typ her sehr unterschiedlich waren.

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Ein reiches Leben ist zu Ende gegangen

In der übervollen Kirche St. Raphael nahm Heidelberg Abschied von Pfarrer Mohr.

Hat man St. Raphael in Heidelberg-Neuenheim schon je so voll gesehen? Eng beieinander saßen die Menschen in den Bänken. Und an den Seiten standen sie in Dreierreihen. Trotzdem war es völlig still in dem riesigen katholischen Gotteshaus, denn es galt Abschied zu nehmen von Pfarrer Josef Mohr, der St. Raphael geprägt hat wie kein anderer.

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Da hat jemand sehr viel, sehr gut gemacht

Emotionaler Abschied: 400 Menschen formten eine „Segenskette“ für Pfarrer Johannes Brandt.

Die Jesuitenkirche zu Heidelberg hat schon viel erlebt in ihrer fast 250-jährigen Geschichte. Doch was beim Abschiedsgottesdienst von Pfarrer Johannes Brandt geschah, trieb selbst dem barocke Gotteshaus Tränen der Rührung in den Augen: Etwa 400 Menschen – darunter fünf Bürgermeister aus der Region, Vertreter der evangelischen Kirche und etliche Honoratioren – erhoben sich und fassten einander an den Schultern, so dass eine lückenlose Kette entstand.

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Die Geburt der Moderne

In der Christuskirche zu Mannheim startet eine Reise durch hundert Jahre Kirchenbau.

Es war das grandiose Finale jenes langen, heißen Sommers, mit dem ein Zeitalter zu Ende gehen sollte. Aber das ahnte am 1. Oktober 1911 noch niemand. Der Badischen Großherzog Friedrich II. war an diesem Sonntag höchstpersönlich nach Mannheim gereist, um die neue Christuskirche in der Oststadt einzuweihen. Sie ist bis heute das eleganteste evangelische Gotteshaus der Region.

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Wind of Change

Pfingsten wirkt wie ein frischer Wind, der tausend neue Ideen in die Köpfe pustet.

Die Luft droben im Dachstübchen war zum Schneiden. Aber niemand kam auf die Idee, ein Fenster zu öffnen. Die Jünger saßen einfach nur da wie paralysiert. Sprachlos. Antriebslos. Verzweifelt. Das Werk, in das sie all ihre Hoffnung gesetzt hatten, war dahin. Und der Meister endgültig fort. „Aufgefahren in den Himmel“, sagten die Leute. Was auch immer das heißen sollte. Und jetzt? Da hörten die Jünger plötzlich ein seltsames Rauschen.

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Ein rauschendes Fest, das niemals endet

Ostern feiert die Auferstehung Jesu von den Toten. Doch soll das konkret funktioniert haben?

Weihnachten muss sich im Ranking der christlichen Feste für immer mit Platz zwei begnügen. Denn ohne die Auferstehung Jesu an Ostern hätte die Geburt des Gottessohnes keinen Sinn gemacht. Doch wie hat man sich das ewige Leben vorzustellen? Fragen an Pater Benedikt Pahl, den Prior der Abtei Neuburg in Heidelberg, und an Folkhard Krall, den evangelischen Dekan von Mosbach.

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Das weibliche Gesicht der Kirche

Der Aufschrei war so laut, dass ihn die gesamten Republik hörte: „Der Herr Pastor ist jetzt eine Frau!“. So titelte die Illustrierte „Quick“ an Pfingsten 1959. Der Leitartikel ließ keinen Zweifel daran, dass damit das Ende der Welt nahe war. Dabei hatten die ersten evangelischen Pfarrerinnen in Deutschland kaum Rechte. Sie durften nicht heiraten, nicht predigen, ja sie durften sich noch nicht einmal „Pfarrerin“ nennen, sondern blieben lebenslang „Pfarrvikarinnen“.

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