Einen Propheten übersieht niemand. Weil er eine so gewaltige Ausstrahlung hat, dass er schon fast leuchtet. Und weil er schonungslos jeden Misstand aufdeckt. Doch Vorsicht: Propheten sind keine Abgesandten des Himmels und schon gar keine Engel. „Sie sind normale Menschen wie wir alle“, definiert Thomas Rutte, der katholische Hochschulpfarrer von Heidelberg. Mit dem Unterschied, dass Propheten jeden noch so kleinen Haarriss im Weltgetriebe erkennen.
WeiterlesenAutor: Diana Deutsch
Die rechten Hände Gottes
Sie waren fromm und eloquent, unbequem und rebellisch. Sie haben Unrecht angeprangert, Wunder vollbracht, sich um Arme, Kranke und Rechtlose gekümmert. Doch weil so viel Mut jeder Obrigkeit suspekt ist, wurden viele der katholischen Heiligen erschlagen, erhängt oder bei lebendigem Leib verbrannt.
WeiterlesenEin Fach auf dem Prüfstand
Es war die letzte Religionsstunde vor dem Abitur. Die Nervosität der Schüler konnte man mit Händen greifen, ihre Stimmung schwankte hin und her zwischen Panik und Fatalismus. Plötzlich stand die Lehrerin auf. Sie habe ein Angebot, sagte Beate Großklaus. „Ich würde gern jedem von Ihnen die Hände auflegen und Ihnen den Segen Gottes mit in die Prüfungen geben. Sie müssen mir nur signalisieren, ob Sie das möchten oder nicht.“
WeiterlesenDie Kraft des Wassers
Es gluckst, es tröpfelt, es rauscht. Es plätschert, es tost, es wallt. Es blubbert, es murmelt, es hüpft. Es schwappt, es perlt, es wirbelt. Keine Frage: Das Wasser ist ebenso lebendig wie der Mensch. Und für unsere Erde sogar wichtiger als er. Denn ohne Wasser ist kein Leben möglich. Vielleicht erinnert das Wasser-Molekül deshalb so verblüffend an das Symbol für die christliche Dreifaltigkeit.
Weiterlesen„Jede Enge wird weit, wenn man beginnt, Gott zu vertrauen“
Aufgeregt hat die Stimme von Helmut Schwier geklungen, damals am Telefon. Und überglücklich zugleich. Man solle doch mal kurz in der Peterskirche vorbeischauen, hatte der Heidelberger Universitätsprediger gesagt: „Das siebte Fenster von Johannes Schreiter ist gerade eingebaut worden.“ Damit war die Sensation perfekt: Die Heidelberger Universitäts-Kirche besaß jetzt einen kompletten Zyklus von modernen Schreiter-Fenstern, finanziert ausschließlich durch Spenden.
WeiterlesenVon Gotteshöhlen und Himmelslicht
Lesen und schreiben konnte Karl der Große kaum. Dafür sprach er Latein ebenso fließend wie Fränkisch. Und: Er verstand es meisterlich, sein Manko zu kompensieren. Überall im riesigen Frankenreich gründete der Kaiser Klöster, in denen die Mönche nicht nur eifrig lasen und schrieben, sondern ihr Wissen auch der Welt zur Verfügung stellten.
WeiterlesenNur Mut!
Weihnachten übersieht niemand. Weil überall Engel flattern, Sterne funkeln, und das göttliche Kind aus tausend Krippen lächelt. An Ostern künden Hasen und bunte Eier von der Auferstehung Jesu Christi. Nur Pfingsten, das dritte Hochfest der Christenheit, besitzt keinerlei Rituale. Niemand lädt am Fest des Heiligen Geistes die Großfamilie ein, kein Mensch bastelt Flammenzungen aus Glitzerfolie oder backt Windbeutel.
Weiterlesen„So viel Freiheit hatten wir noch nie!“
Die jüngste Statistik muss ein Schock für die beiden großen Kirchen gewesen sein. Denn zum ersten Mal ist die Zahl der Christen in Deutschland unter die Fünfzig-Prozent-Marke gefallen. Die Gründe sind bekannt. Ideen, wie der Trend umgekehrt werden könnte, rar.
Die jüngste Statistik muss ein Schock für die beiden großen Kirchen gewesen sein. Denn zum ersten Mal ist die Zahl der Christen in Deutschland unter die 50-Prozent-Marke gefallen. Die Gründe sind bekannt. Ideen, wie der Trend umgekehrt werden könnte, sind rar.
WeiterlesenWas vom Leben bleibt
Ostern ist das höchste Fest der Christenheit, denn ohne die Hoffnung auf Auferstehung ist der Glaube sinnlos. Doch was erwartet uns im Himmel? Sehen wir unsere Lieben wieder? Was bleibt von uns als Person? Gibt es ein Jüngstes Gericht? Fragen an Christof Ellsiepen, den evangelischen Dekan von Heidelberg, und an Johannes Brandt, den katholischen Dekan von Heidelberg-Weinheim.
WeiterlesenDie Kunst des Schweigens
Der Mensch redet gern und viel. Rund 16000 Worte spricht jeder von uns pro Tag, ermittelte kürzlich eine amerikanische Studie. Das sind fast sechs Millionen Wörter pro Jahr, eine halbe Milliarde in 80 Jahren. Einen Unterschied zwischen Frau und Mann in punkto Redefreudigkeit gibt es dabei übrigens nicht, sagt die Statistik. Wohl aber eine wachsende Sehnsucht nach Zeiten der Ruhe.
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