Halt mal!

Die „Engelshaltestelle“: Eine Advents-Aktion der katholischen Jugend in Mannheim.

Die Haltestelle wirkte täuschend echt: Ein gelbes Schild mit neongrünem Rand und in der Mitte ein großes „H“. Daneben eine Bank mit ein paar jungen Leuten, die warteten. Allerdings nicht auf die Straßenbahn, sondern auf Passanten, die im vorweihnachtlichen Gewühl der Mannheimer Innenstadt unterwegs waren. Mit raschem Schritt, gehetztem Gesicht und prallen Tüten.

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Luther fehlt in Heidelberg

In Ludwigshafen steht das originellste Lutherdenkmal der Rhein-Neckar-Region.

Martin Luther war nie in Ludwigshafen. Wie auch. Die Stadt am Rhein wurde erst 300 Jahre nach seinem Tod gegründet. Trotzdem steht in „LU“ das mit Abstand originellste Lutherdenkmal der Region. Es lässt die drei „echten“ Lutherstädte – Heidelberg, Worms und Speyer – um Längen hinter sich. Der Ludwigshafener Lutherbrunnen ist eine Herausforderung für alle Sinne und für den Intellekt.

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„Einfach ein genialer Bau“

St. Michael ist eine Schönheit. Doch das katholische Gotteshaus steht seit Jahren verwaist.

Sie ist noch immer eine Schönheit. Klar, elegant, mondän. Mit extravaganter Linienführung und spektakulärem Licht. Wenn es eine Coco Chanel unter den Heidelberger Kirchen gäbe, dann wäre das St. Michael in der Südstadt. Erbaut 1962. Doch das avantgardistische Gotteshaus steht seit Jahren verwaist.

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Wolken über dem Kinderparadies

Evangelische Kitas sind gefragt wie nie. Trotzdem fehlt es an Geld. Ein Besuch in Leimen.

In Leimen gibt es neuerdings eine fünfte Jahreszeit. Sie beginnt am 1. September, endet am 4. Oktober und nennt sich „Schöpfungszeit“. Ein paradiesischer Name. Und doch beschreibt er nur ungenügend die Überfülle von Farben, Düften und Aromen, die derzeit den evangelischen Elisabeth-Ding-Kindergarten in einen Garten Eden verwandeln.

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Wo einst die Nymphen sangen

Die Kapelle Amorsbrunn ist ein christlicher Ur-Ort. Eine Sommertour in die Vergangenheit.

Vielleicht liegt es an der Luft. Sie schmeckt anders hier. Aromatischer. Geheimnisvoller. Oder es ist das Licht. Dieses numinose Halbdunkel, das die Zeit in alle Richtungen dehnt. Wahrscheinlich sind es aber doch die Räume selbst, die sich deutlich von jenen unterscheiden, in denen wir leben. Die Mauern uralter Kirchen sprechen.

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Für Gott ist kein Weg zu weit

… 36 Pfarreien. Ein Besuch an der Bergstraße.
Das Erzbistum Freiburg bündelt 224 Seelsorgeeinheiten in nur mehr

Zwei Zahlen genügen, um die Situation der katholischen Kirche in Deutschland zu beschreiben: 522 821 Austritte verzeichneten die Bistümer im Jahr 2022. Das ist ein neuer Rekord. Und fast gleichzeitig kam die Meldung, dass in diesem Jahr nur 33 neue Priester geweiht wurden. Bundesweit. Das ist der historische Tiefstand. Handeln tut folglich Not. Das wissen die Bischöfe und strukturieren derzeit kräftig um.

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Kein Kinderspiel

Das Heidelberger Paulusheim kümmert sich um Kinder aus schwierigen Verhältnissen.

Das Schlimmste, was man einem Kind antun kann, ist, es von seinen Eltern zu trennen. Sagt Thomas Burger, der Geschäftsführer des Heidelberger Paulusheims. Dabei weiß niemand so gut wie er, welch schreckliche Zustände manchmal in Familien herrschen. Wenn sie feststecken in einem Teufelskreis aus Arbeitslosigkeit, Alkohol, Drogen und Wohnungsnot.

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Die Kraft der roten Taube

Pfingsten ist das geheimnisvollste Fest. Und das spannendste.

Sechs Uhr morgens. Der Wecker klingelt zwar, aber heute darf man ausschlafen. Gerade will man sich wieder umdrehen, da meint man ein Rascheln zu hören, begleitet von einem lieblichen Duft. Als ob Hunderte von Rosenblättern aufs Bett herab rieselten. Und jedesmal, wenn eines die Haut berührt, erhält man einen kleinen Energiestoß.

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Der Pfarrer mit der magischen Stimme

Johannes Brandt, der Leiter der Stadtkirche Heidelberg, feierte Silbernes Priesterjubiläum.

Es gibt da diesen magischen Moment zu Beginn jedes Gottesdienstes, den Johannes Brandt zelebriert. Die Orgel intoniert das Eingangslied, die Gemeinde greift zum Buch – und lässt es sofort wieder sinken. Weil sie der Stimme des Pfarrers lauscht. Johannes Brandt singt wie ein Operntenor. Kräftig und elegant, hell und glasklar. Früher hat er auch Konzerte gegeben, aber dafür ist jetzt kein Zeit mehr.

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Der geborene Seelsorger

Der Weinheimer Pfarrer Stephan Sailer wurde vor 25 Jahren zum Priester geweiht.

Irgendein Körnchen Gold findet Stephan Sailer immer. Mag die Situation auch noch so verfahren sein. „Als ich mein Studium begonnen habe, hatte noch jedes Dorf seinen Pfarrer“, erinnert sich der katholische Priester, Jahrgang 1970. Heute müssen sich die beiden Pfarrer der Seelsorgeeinheit Weinheim-Hirschberg schon um fünf Gemeinden mit acht Kirchen kümmern. Und ab 2026 werden die Einheiten noch größer.

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