Zwei Zahlen genügen, um die Situation der katholischen Kirche in Deutschland zu beschreiben: 522 821 Austritte verzeichneten die Bistümer im Jahr 2022. Das ist ein neuer Rekord. Und fast gleichzeitig kam die Meldung, dass in diesem Jahr nur 33 neue Priester geweiht wurden. Bundesweit. Das ist der historische Tiefstand. Handeln tut folglich Not. Das wissen die Bischöfe und strukturieren derzeit kräftig um.
WeiterlesenKein Kinderspiel
Das Schlimmste, was man einem Kind antun kann, ist, es von seinen Eltern zu trennen. Sagt Thomas Burger, der Geschäftsführer des Heidelberger Paulusheims. Dabei weiß niemand so gut wie er, welch schreckliche Zustände manchmal in Familien herrschen. Wenn sie feststecken in einem Teufelskreis aus Arbeitslosigkeit, Alkohol, Drogen und Wohnungsnot.
WeiterlesenDie Kraft der roten Taube
Sechs Uhr morgens. Der Wecker klingelt zwar, aber heute darf man ausschlafen. Gerade will man sich wieder umdrehen, da meint man ein Rascheln zu hören, begleitet von einem lieblichen Duft. Als ob Hunderte von Rosenblättern aufs Bett herab rieselten. Und jedesmal, wenn eines die Haut berührt, erhält man einen kleinen Energiestoß.
WeiterlesenDer Pfarrer mit der magischen Stimme
Es gibt da diesen magischen Moment zu Beginn jedes Gottesdienstes, den Johannes Brandt zelebriert. Die Orgel intoniert das Eingangslied, die Gemeinde greift zum Buch – und lässt es sofort wieder sinken. Weil sie der Stimme des Pfarrers lauscht. Johannes Brandt singt wie ein Operntenor. Kräftig und elegant, hell und glasklar. Früher hat er auch Konzerte gegeben, aber dafür ist jetzt kein Zeit mehr.
WeiterlesenDer geborene Seelsorger
Irgendein Körnchen Gold findet Stephan Sailer immer. Mag die Situation auch noch so verfahren sein. „Als ich mein Studium begonnen habe, hatte noch jedes Dorf seinen Pfarrer“, erinnert sich der katholische Priester, Jahrgang 1970. Heute müssen sich die beiden Pfarrer der Seelsorgeeinheit Weinheim-Hirschberg schon um fünf Gemeinden mit acht Kirchen kümmern. Und ab 2026 werden die Einheiten noch größer.
Weiterlesen„Dieser Preis ist ein Segen für die Theologie“
Treffen sich Karl Barth und Thomas von Aquin in der Ewigkeit. Der evangelische und der katholische Theologe fassen sofort eine herzliche Abneigung gegeneinander. Doch weil man im Himmel viel Zeit hat, kommen sie trotzdem ins Diskutieren. 300 Seiten später ist aus der scheinbaren Unvereinbarkeit der beiden christlichen Denksysteme ein lebhafter Dialog geworden.
WeiterlesenWie geht Ewigkeit?
Ostern ist das höchste und das entscheidende Fest der Christenheit. Denn nur, wenn Jesus Christus tatsächlich von den Toten auferstanden ist, macht der Glaube überhaupt einen Sinn. Doch wie soll man sich dieses ewige Leben konkret vorstellen? Wohin gehen wir? Wie werden wir aussehen?
WeiterlesenWilhelmsfeld ist überall
Die Straße steigt steil hinan. Mit jeder Serpentine wird die Welt wilder. Die knorrige Eichen scheinen Augen zu haben, und die hüfthohe Farne könnten noch aus dem Pliozän stammen. Dann endlich die Hochfläche. Der Weg macht eine scharfe Kehre und fällt fast senkrecht hinab zum neugotischen Kirchlein von Wilhelmsfeld.
WeiterlesenDas Auge fastet mit
Am schönsten ist es zur Mittagszeit, wenn die Sonne den Altarraum flutet. Dann strahlt das neue Fastentuch förmlich. Der hauchzarte Stoff wird lebendig. Er beginnt sich leise zu wiegen, er schillert, er changiert im gesamten Spektrum des Violett. Und direkt dahinter erahnt man den barocken Hochaltar. So spannend sieht die Heidelberger Jesuitenkirche künftig in der Fastenzeit aus.
WeiterlesenAbenteuer Fastenzeit
Pater Benedikt Pahl, der Prior der Heidelberger Abtei Neuburg, reist jedes Jahr nach Rom. Nicht weil der Papst ruft, sondern weil Benedikt in der ewigen Stadt gern Urlaub macht. Eines Tages jedoch fiel ihm auf, dass er in Rom eigentlich immer dieselben Wege geht. Kurz entschlossen bestieg der Mönch den nächstbesten Bus und fuhr bis zu dessen Endstation.
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